20. bis 24. Mai 2004
Wie schnell die Tage vergehen! Alles geht schon wieder seinen normalen Lauf!
Aber damit wir uns an die schönen gemeinsamen Tage noch länger erinnern können, habe ich hier einige Erlebnisse aufgeschrieben.
Schon fast traditionsgemäß fand unser Treffen im Mai von donnerstags (Himmelfahrtstag) bis zum folgenden Sonntag statt. In diesem Jahr waren die deutschen Jumeleure die Gastgeber und wir konnten 19 Gäste aus Amiens, mit dabei auch 4 Kinder, begrüßen.
Der erste Empfang fand in diesem Jahr bei Monika in Niederfischbach – in der Nähe von Siegen – statt. Dank der detaillierten Wegbeschreibung war die Anreise – trotz einzelner Irritationen – für alle kein Problem. Kalte und warme Getränke und diverse Kuchen zu Erfrischung und Stärkung nach der langen Anreise waren im Garten aufgebaut und schnell fanden „alte“ Bekannte und erstmalige Teilnehmer zueinander. Die Gäste übergaben als Gastgeschenke Spezialitäten aus der Picardie. Sie werden sicherlich bei uns deutschen Jumeleuren noch mancher Feier im Familien- und Freundeskreis einen Touch von französischer Küche geben.
Dank guter Vorbereitung durch die beiden Organisatoren Rémi und Annelies stellte die Zuordnung von Gästen und Gastgebern kein Problem dar und bald erfolgte die Weiterreise in die Heimatorte.
Der folgende Tag, der Freitag, stand im Zeichen des „Bergischen Landes“. Erster Treffpunkt war das Städtchen Solingen-Gräfrath mit seinem alten Stadtensemble aus dem 17. Jahrhundert. Die ersten Anfänge des Ortes liegen im 12. Jahrhundert und zwar mit der Gründung eines Klosters für vermögende Damen aus dem Adel. Wegen mehrerer Brandkatastrophen sind aus dieser Zeit aber nur wenige Baudenkmäler erhalten, u.a. das Portal der Kirche.
Leider wehte ein kühler Wind, aber es blieb wenigstens trocken. Die Mittagspause im „Hotel zur Post“ diente dem Aufwärmen und vor allem dem Kennen lernen der „Bergischen Kaffeetafel“ mit der „Dröppelminna.“ Die Bergische Kaffeetafel hat ihren Ursprung in der Gastfreundschaft der Hausfrauen des Bergischen Landes, die für überraschende Besuche immer Waffelteig und „Blümchenkaffee“ aus der Dröppelminna (spezielle Kaffeekanne) bereit hielten. Mit zunehmendem Wohlstand wurde der Kaffe immer stärker und das Essenangebot immer vielfältiger – verschiedene Brot-, Wurst- und Käsesorten, Milchreis, usw. Und diese Vielfalt konnten wir genießen! Die Besitzerin des Hotels führte uns zum Abschluss noch durch ihr Haus, in dem angeblich auch Napoleon nächtigte.
Danach fuhren wir nach Wuppertal und lernten die „Schwebebahn“ als Attraktion kennen. Der Tag endete – bei vielen spät – bei den Familien der Gastgeber.
Der Samstagmorgen diente unseren Gästen zum Einkaufen und war leider bei den meisten zu kurz für die Auswahl der gewünschten Mitbringsel. Denn schon um 14 Uhr war das Treffen vor dem „Westfälischen Freilichtmuseum“ in Hagen. Eine Führung durch das Dorf mit dem Schwerpunkt „Nahrungs- und Genussmittel“ gab einen Einblick in die schwere und oft gesundheitsschädliche Arbeit der Handwerker im 18. und 19. Jahrhundert.
Nach einer kurzen Kaffeepause war noch Zeit für das Kennen lernen der anderen Teile des Museumsdorfes, bevor dann um 19 Uhr das Hotel Arcadeon in Hagen zum Treffpunkt wurde. In großer Runde saßen insgesamt 35 Jumeleure an der „Holländischen Tafel“. Auf dem wunderschön dekorierten Tisch waren Spezialitäten unserer holländischen Nachbarn aufgebaut. Und ich denke: für jeden Geschmack war etwas dabei.
Und wie es bei unseren Treffen bisher immer war: allen verging die gemeinsame Zeit viel zu schnell –
Denn schon war wieder Sonntag und damit der Tag der Abreise.
Diesmal trafen wir uns am Westfalenpark in Dortmund. Nach einem kurzen Gang durch den Park erreichten wir den Florianturm. Der Aufzug brachte uns auf eine Höhe von 140 m und wir genossen noch einmal bei herrlichem Sonnenschein den Ausblick auf Dortmund, das Ruhrgebiet und die Ausläufer des Sauer- und Münsterlandes. Eine Erfrischung im Turmrestaurant beschloss die gemeinsamen Tage und unsere Gäste reisten anschließend nach Amiens zurück.
Ich hatte den Eindruck, dass wir für alle Gäste ein interessantes Programm zusammen gestellt und fröhliche gemeinsame Stunden verbracht haben.
Und zum Abschluss ein herzliches „Au revoir“ und „Auf Wiedersehen“ mit unseren Freunden in Frankreich im Jahre 2005.
Wolfgang Radermacher